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Die Sucht nach dem Knockout

Viele halten den amtierenden Halbschwergewichtsweltmeister Jon Jones derzeit für schier unbesiegbar. Quinton „Rampage“ Jackson, der ihn am 24. September bei UFC 135 um den Titel herausfordert, ist da anderer Meinung…

Allgemein als etwas trainingsfaul bekannt, überraschte Quinton „Rampage“ Jackson in diesem Sommer seine Kritiker, als er sich in Denver, Colorado – dem Austragungsort von UFC 135 – sein ganz persönliches Trainingslager einrichtete. Monatelang wohnte er direkt in der Halle in einem spärlich ausgestatteten Zimmer – für einen Menschen wie ihn, der gerne die schönsten Seiten des Lebens genießt, eigentlich eine unvorstellbare Sache.

„Der Grund dafür liegt doch auf der Hand“, erklärt der 33 Jahre alte Kalifornier seinen Entschluss. „Wir kämpfen auf einer großen Höhe, also muss ich mich auch auf einer großen Höhe vorbereiten. Was würde sich da besser anbieten als Denver?  Ich habe in meinem gesamten Leben noch nie so hart trainiert. Noch nie!“

Jackson bereitete sich in den vergangenen Wochen auf den größten Kampf seines Lebens vor. Nachdem er den Weltmeisterschaftstitel im Halbschwergewicht im Juli 2008 an Forrest Griffin verlor, verpasst er im Mai 2010 durch seine Punktniederlage gegen Rashad Evans die Chance, erneut um den Titel kämpfen zu dürfen. Nach Punktsiegen gegen Lyoto Machida und Matt Hamill gelang es ihm dann endlich, sich einen zweiten Titelkampf zu verdienen. Verliert er, ist es angesichts der großen Konkurrenz in seiner Gewichtsklasse fast auszuschließen, dass er eine dritte Chance bekommen wird.

Jon Jones, der amtierende Weltmeister im Halbschwergewicht, den Jackson bie UFC 135 herausfordert, gilt als absoluter Ausnahmekämpfer. Seine physischen Attribute – wie seine langen Gliedmaßen – und sein kreativer Kampfstil machen ihn zu einem unberechenbaren Gegner. Aber Jackson meint, die Schwachsstelle von Jones erkannt zu haben.

„Ich glaube ehrlich gesagt, dass Jones arrogant genug ist, um mit mir im Stand zu kämpfen“, sagt Jackson. „Er denkt wohl, sein Reichweitenvorteil wäre relevant. Ich werde mit ihm boxen. Sobald ich ihm einen Treffer eingeschenkt habe, wird er versuchen, mich zu Boden zu bringen, weil er denkt, ich wäre nicht gut im Jiu-Jitsu und ich könnte nicht wieder aufstehen. Ich glaube nicht, dass Jones‘ Kinn stark genug ist, um die Wucht meiner Schläge auszuhalten. Er wurde noch nie so hart getroffen, wie ich ihn treffen werde. Ich bin mir sicher, dass einige meiner Schläge durchkommen werden. Und ich werde dafür sorgen, dass hinter jedem einzelnen von ihnen die Kraft steckt, um ihn KO zu schlagen.“

Für seine Tendenz in den letzten Jahren, nur noch zu boxen und die restlichen Disziplinen des MMA-Sports zu vernachlässigen, musste Jackson öfters Kritik einstecken. Nichtsdestotrotz hat er auch für diesen wichtigen Kampf nicht vor, etwas an seinem „neuen“ Kampfstil zu ändern.

„Ich habe schon Gegner zur Aufgabe gezwungen“, sagt Jackson und spricht dabei seine Anfangstage und seine Zeit in der japanischen Organisation PRIDE an. „Ich habe schon Gegner auf die Matte geslammt. Ich habe schon Gegner zu Boden gebracht und mit Ground and Pound vermöbelt. Aber ich liebe es einfach, meine Gegner KO zu schlagen. Es ist wie eine Sucht.“

Eine Sucht, die er am 24. September befriedigen und so neuer Weltmeister werden will.

„Ich bin doch auch der Meinung, dass Jon Jones die Zukunft des MMA-Sports ist“, sagt Jackson. „Aber ich bin die Gegenwart, das Hier und Jetzt. Er hat keine Ahnung, was am Samstag auf ihn zukommen wird. Ich will meinen Gürtel zurück! Mein Gürtel wird bald wieder zuhause sein…“