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Anderson Silva und Minotauro Nogueira verzaubern Rio

Brasilianer feiern Freudenfest bei UFC 153. Hier findet ihr alle wesentlichen Informationen zu der Veranstaltung in Rio de Janeiro, Brasilien.

Anderson Silva und Antonio Rodrigo Nogueira liegen sich in den Armen und feiern – mit diesen Bildern endete UFC 153 in Brasilien, eine Veranstaltung, bei der sie ursprünglich gar nicht hätten kämpfen sollen. Nach einer Vielzahl verletzungsbedingter Ausfälle erklärten sich die beiden engen Freunde mit nur einem Monat Vorbereitungszeit bereit, in Rio de Janeiro zu kämpfen und UFC 153 zu retten – und wie sie sie gerettet haben.

Anderson Silva, amtierender Weltmeister im Mittelgewicht, machte im Hauptkampf seinen dritten Ausflug in die Halbschwergewichtsklasse, diesmal gegen den „Ultimate Fighter“-Pionier Stephan Bonnar, der noch nie KO geschlagen oder zur Aufgabe gezwungen worden war.

Getreu seinem Versprochen vor dem Kampf, Silva unter Druck setzen zu wollen, stürmte Bonnar umgehend nach vorne. Er presste Silva gegen den Käfigzaun, konnte ihn aber nicht zu Boden bringen.

Als sich Bonnar wieder löste, blieb Silva mit dem Rücken am Käfigzaun stehen und forderte ihn zum Angriff auf. Bonnar ging darauf ein, aber weder seine Schläge noch seine Tritte trafen Silva, welcher mit geschmeidigen Meidbewegungen auswich.

Schließlich hatte Silva genug und stieß Bonnar beim Versuch, ihn zu clinchen, auf die Matte. In dem Moment, als Bonnar wieder aufstand, feuerte Silva einen Kniestoß ab, der ihn genau im Solarplexus traf. Bonnar ging zu Boden und Silva beendete das Duell nach 4:40 Minuten mit weiteren Schlägen.

„Ich bin nicht der Beste“, sagte Silva nach dem Kampf. „Ich denke einfach, dass ich Dinge tun kann, von denen die Menschen glauben, sie seien unmöglich.“

Minotauro Nogueira erteilt Dave Herman eine Lektion

Die Behauptung von Dave Herman, dass Jiu-Jitsu bei ihm nicht funktionieren würde, stellte sich als falsch heraus, als er bei UFC 153 auf den Brasilianer Antonio Rodrigo Nogueira alias Minotauro traf, einen der besten Bodenkämpfer im Schwergewicht.

Nogueira, dessen Gym in Rio de Janeiro nur eineinhalb Kilometer von der ausverkauften HSBC Arena entfernt ist, scheint in seiner Heimat immer besonders gut zu kämpfen. Nach dem KO-Sieg über Brendan Schaub bei UFC 134 feierte er gegen Herman einen Aufgabesieg, der seinen Freund und Trainingspartner Anderson Silva Backstage zu Tränen rührte – und das nur zehn Monate, nachdem Frank Mir ihm mit einem Kimura den Arm gebrochen hatte.

Herman fand gut in den Kampf, indem er Nogueiras Takedown konterte und ihn mit einem Hüftwurf auf die Matte krachen ließ. Nogueira fand jedoch schnell wieder auf die Beine zurück, woraufhin sich die beiden den Rest der Runde im Stand duellierten.

In der zweiten Runde schlug Nogueira Herman mit einer Linken nieder. Auf dem Boden nahm er die Mount-Position ein und setzte erst zum Armhebel, dann zum Keylock an, gegen die sich Herman verteidigte. Anschließend versuchte Nogueira es zum zweiten Mal mit einem Armhebel. Herman stemmt sich erst eine Weile dagegen, doch letzten Endes blieb ihm nichts anderes mehr übrig als abzuklopfen, und das tat er auch nach 4:31 Minuten.

Glover Teixeira demoliert Fabio Maldonado

Das Halbschwergewicht Glover Teixeira zeigte gegen seinen brasilianischen Landsmann Fabio Maldonado die wohl dominanteste Runde des Jahres. Bereits nach wenigen Sekunden hatte Teixeira Maldonado mit einem linken Haken angeklingelt und mit einem weiteren niedergeschlagen. Auf dem Boden holte sich Teixeira die Mount-Position und setzte Maldonado mit Schlägen und Ellenbogenstößen zu.

Teixeira nahm Maldonado in den Arm Triangle Choke, doch der wusste es irgendwie zu verhindern, dass Teixeira damit seine Blutzufuhr zum Gehirn kappte. Also ließ Teixeira von dem Würgegriff ab und schlug weiter auf Maldonado ein.

Ein schwer angeschlagener Maldonado verblüffte die Zuschauer, indem er wieder aufstand, doch auf den Beinen traf ihn Teixeira weiter nach Belieben. Die Überraschung war noch größer, als Maldonado Teixeira am Ende der Runde plötzlich mit einem linken Haken durchrütteln konnte.

Im zweiten Durchgang behandelte Teixeira seinen Gegner weiter wie einen Sandsack, sowohl im Stand als auch auf dem Boden. In der Pause zur dritten Runde untersuchte der Ringarzt den entkräfteten Maldonado und entschied, ihn aus dem Kampf zu nehmen.

Jon Fitch entzaubert Erick Silva

Die Durststrecke von Jon Fitch ist bei UFC 153 mit einem der besten Kämpfe des Jahres spektakulär zu Ende gegangen. Nach über zwei Jahren ohne Sieg zeigte der ehemalige Weltergewichtstitelherausforderer dem hoch gehandelten brasilianischen Senkrechtstarter Erick Silva drei Runden lang dessen Grenzen auf.

Fitch nutzte einen Kniestoß von Silva aus, um ihn auf die Matte zu befördern. Dann arbeitete er daran, ihm auf den Rücken zu klettern. Silva verteidigte sich dagegen und stand wieder auf, woraufhin Fitch einen Arm Triangle Choke ansetzte, aus dem sich Silva herausdrehte. Silva traf Fitch mit einem rechten Schwinger und setzte ihn am Käfigzaun unter Druck, doch nicht lange, denn Fitch konterte und zerrte Silva wieder auf den Boden.

Nach einem Aufwärtshaken von Fitch revanchierte sich Silva zu Beginn der zweiten Runde mit einem Beinfeger. Silva wollte Fitch auf den Rücken klettern, doch der befreite sich. Kaum waren die beiden wieder auf den Beinen, führte Silva erneut ein Takedown aus. Diesmal holte er sich die Back-Mount-Position. Silva nahm Fitch in den Rear Naked Choke, aber der bewies wieder einmal, dass er gegen Würgegriffe immun ist. Fitch befreite sich, drehte sich in Silvas Guard und schlug auf ihn ein. Nun war es Fitch, der die Back Mount hatte. Er erarbeitete sich einen Armhebel, doch Silva wehrte ihn ab.

In Runde drei war Fitch früh mit einem Takedown erfolgreich, nach welchem er Silva mit Ground and Pound bearbeitete. Silva hielt tapfer durch, musste aber bis zum Ende der Runde Schläge einstecken.

Die Punktrichter werteten den Kampf im Anschluss mit 29-28, 30-27 und 29-28 für Jon Fitch.

Aufgabesiege für Phil Davis und Demian Maia

Dank seiner klaren ringerischen Überlegenheit gewann Phil Davis seinen Rückkampf gegen den bis dato unbesiegten Brasilianer Wagner Prado. Auf der Matte fand Prado zwei Runden lang keinerlei Antworten gegen das Ground and Pound von Davis.

In der zweiten Runde nahm Davis Prado in den Arm Triangle Choke, aus dem sich Prado befreite, nur um beim Aufstehen von Davis in den Anaconda Choke genommen zu werden, der ihn nach 4:29 Minuten zum Abklopfen brachte.

Der Brasilianer Demian Maia ließ nicht locker, ehe er Rick Story mit einem seiner Trip-Takedowns auf den Boden befördert hatte. Schnell hatte Maia Storys Rücken erklommen. Mit einer Mischung aus Rear Naked Choke und Nackenhebel zwang er ihn nach 2:30 Minuten zur Aufgabe. Maia ist somit seit seinem Wechsel ins Weltergewicht zweimal in Folge ungeschlagen.

Brasilianer auch im Vorprogramm erfolgreich

Rony Jason, Federgewichtssieger von „TUF: Brazil“, besiegte den „Ultimate Fighter 15“-Teilnehmer Sam Sicilia nach 4:16 Minuten der zweiten Runde durch TKO.

Gleison Tibau besiegte seinen brasilianischen Landsmann, den „TUF: Brazil“-Teilnehmer Francisco Trinaldo, einstimmig nach Punkten.

Der „Ultimate Fighter 14“-Gewinner Diego Brandao erkämpfte sich einen einstimmigen Punktsieg über Joey Gambino.

Den Kampf zweier „TUF: Brazil“-Teilnehmer entschied Sergio Moraes für sich, indem er Renee Forte nach 3:10 Minuten der dritten Runde mit einem Rear Naked Choke zur Aufgabe zwang.

Der „Ultimate Fighter 11“-Teilnehmer Chris Camozzi besiegte den Brasilianer Luiz Cane einstimmig nach Punkten.

Der „Ultimate Fighter 15“-Teilnehmer Cristiano Marcello setzte sich mittels eines kontroversen Punkturteils gegen den Schweden Reza Madadi durch.